Kunstszene

Doreh Schütz

Die Fotografin, die mit ihrer einzigartigen Perspektive, die Welt der Bilder neu interpretiert.

Annette von ARTIMA hat mit Doreh Schütz über ihren Weg zur Fotografie, wie sie arbeitet, was sie inspiriert und in welchen Ausstellungen ihre Werke zusehen sind, gesprochen.

Fotos © Doreh Schütz

Wie bist Du auf das Medium Fotografie gekommen?
Das Thema hat mich immer schon beschäftigt, mein Vater hat mit seiner Rolleiflex fotografiert und ich sah die Fotos auf dem Kopf, das hat mich sehr fasziniert. Ich habe zunächst mit einer „Ritsch Ratsch“ Kamera geknipst, später gemalt und gezeichnet. Als ich von meinem Großonkel eine Rollei 35 mm geschenkt bekam, fing ich an damit zu fotografieren. Die Fotografie war für mich das ideale Medium, da ich keine Farben mehr benötigte, keine Stifte und ein Foto war schneller gemacht als eine Zeichnung. Ab dann fotografierte ich nur noch. Damit begann es. Nach der Schule fand ich keinen freien Ausbildungsplatz zur Fotografin und machte eine Ausbildung als Fotolaborantin, als ich in diesem Beruf anschließend arbeitete, merkte ich schnell, dass dieses Metier mich nicht ausfüllt. Hamburg war Fotografie-Stadt, und so ging ich dorthin: In großen Fotostudios habe ich Praktika gemacht und mir erschien die Fotografie plötzlich viel zu groß für mich. Danach bildete ich mich in der Werbung weiter, lernte meinen Mann kennen und sind gemeinsam nach München gezogen. Nachdem die Kinder größer waren, verwirklichte ich meinen Traum und beschäftigte mich wieder intensiv mit dem Thema Fotografie, Startpunkt war der Kauf einer digitalen Kamera. Den Umgang damit habe ich in einer Privatschule intensiviert, Grundkenntnisse aufgefrischt. Bei Fotografen wie Harald Mante und Walter Schels die Fotoarbeit intensiviert. In dieser Zeit begann ich auch Ausstellungen zu machen.

Deine Naturaufnahmen faszinieren mich – deine Landschafsfotografie erinnert mich ein wenig an Cy Twombly – Du arbeitest, wie eine Zeichnerin im Medium Fotografie – wie gehst Du vor?
Jedes Foto, dass ich aufnehme, muss für mich schon bei der Aufnahme stimmen, im Bildaufbau, in der Komposition, im Ausschnitt, d.h. ich verändere die Fotos gar nicht am Computer. Fotografieren ist wie zeichnen mit Licht. Ich habe analog angefangen zu fotografieren, für mich hat somit jedes Bild einen Wert, ich mache daher auch nicht viele Fotos von einem Motiv. Meine Lieblingspapier ist von HAHNEMÜHLE. Darauf sehen meine Fotos oftmals nicht wie Fotos aus, sondern wie Kunstwerke, die gemalt oder gezeichnet sind.


 

Wo nimmst Du deine Inspiration her?
Große Themen sind Reisen, Landschaften, aber auch Architektur, bei diesem Thema gehe ich sehr grafisch vor, sehr abstrakt.


 

Erkläre uns deine verschiedenen Herangehensweisen.
Ich fotografiere das, was mich festhält. Das sind unscheinbare, flüchtige Momente, ich schaue genau hin, setze die Linienführungen in einen anderen Gesamtzusammenhang und fertig ist das Bild. Die Fotos müssen bei der Aufnahme schon stimmen. Architektur, Kunst, Natur inspiriert mich.

Was inspiriert dich noch?
Ich bin neugierig auf ungewöhnliche Perspektiven und Blickwinkel. Neues und Kunst natürlich. Gewöhnliches setze ich anders um. Kunst ist Nahrung für die Augen und etwas Neues heißt für mich: Eine neue Ordnung, die außergewöhnlich ist.

Wie findest Du für deine Ausstellungen die Themenbereiche?
Ich habe fast alle Fotos in Postkartengröße abziehen lassen, dann ordne ich diese immer wieder neu, oft finden sich die Paare selbst.

Zeichnest Du auch noch?
Nur noch mit der Kamera. Meine Kreativität liegt im Auge und nicht mehr in der Hand.

Warum machst Du Kunst?
Weil ich mich in der Kunst am besten ausdrücken kann.

In 5 Jahren, was wäre dein Ziel, dein Traum?
Groß auszustellen. In Arles oder bei der Paris Photo.

Welche Ausstellung war gerade und werden vorbereitet?
Ich hatte gerade eine Gruppenausstellung in Sendling, von Ende Oktober bis Anfang Januar stelle ich in Starnberg bei RE/MAX aus. Und in der Pasinger Fabrik von Anfang November bis Februar 2025 zum Thema Bauhaus in Bayern, bei mir geht es um die Disziplin des Ausschnitts. Zur Austellung in der Pasinger Fabrik

Doreh Schütz; Foto © Annette Hempfling

 

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Eure Annette


 

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